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ALPINEWS 09/2013


Newsletter des Kölner Alpenvereins
    
 
ISSN: 1617-0563 / 148. Ausgabe / 15. Jahrgang
Köln, 11.10.2013

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Kölner Alpenverein wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe.

Inhalt
[ 01 ]  AlpinVisionen: Kurt Albert und das Leben
[ 02 ]  Ana Tiripa ist erneut Deutsche Meisterin
[ 03 ]  Gedenktafel für Robert Bechem
[ 04 ]  Neues aus dem Vorstand
[ 05 ]  Mitgliedervorteile bei unseren Partnern
[ 06 ]  Alpenvereinsjahrbuch Berg 2014
[ 07 ]  Interview mit Holger Heuber
[ 08 ]  Lesung mit Peter Brunnert in der Kletterfabrik
[ 09 ]  Veranstaltungen bei Globetrotter
[ 10 ]  Grenzgang: Reinhold Messner - Leben am Limit
[ 11 ]  Kurzmeldungen
[ 12 ]  Tipps und Termine

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Angebotsübersicht: Klettern, Wandern, Bergwandern, Bergsteigen, Mountainbiken, Familienbergsteigen, Ski-/Snowboardfahren, Ski-/Schneeschuhtouren, Vorträge - AlpinVisionen, Ausbildungskurse

[ 01 ]  AlpinVisionen: Kurt Albert und das Leben
    
 
Am 18. Oktober widmet Holger Heuber seinen Vortrag Kurt Albert und das Leben seinem viel zu früh verstorbenen Freund:

"Eigentlich habe ich mir gewünscht, dass es diesen Vortrag nicht geben würde, denn dann würde Kurt Albert selber auf seine einmalige und unvergleichliche Art über seine Abenteuer berichten. So wie er es schon mehrfach in Köln gemacht hat. Leider nahm das Schicksal einen anderen Lauf.".

Geschichten aus dem Leben Kurt Alberts zu erzählen, ist gleichbedeutend einer Zeitreise quer durch die jüngste Vergangenheit des Sport- und Alpinkletterns.

    
 
Holger Heuber nimmt uns mit auf eine abenteuerliche, spannende und lustige Reise. Sie beginnt in den 70er Jahren in der Sächsischen und Fränkischen Schweiz und führt von dort über den Roten Punkt hinaus in die weite Welt des Bergsports.

Der Vortrag ist ein sehr persönlicher Rückblick auf einen genialen Kletterer, Grenzgänger und Visionär. Es ist das emotionale Portrait eines Menschen, der sich vor allem durch seine Lebensfreude ausgezeichnet hat und ewig in Erinnerung bleiben wird.

Wir hoffen mit diesem Vortrag nicht nur die Klettergemeinde, sondern alle Bergsportbegeisterten anzusprechen. Am 18. Oktober haben Sie in Köln-Nippes die Möglichkeit, Kurt Albert noch einmal als Kletterer, Abenteurer und vor allem als einmaligen Menschen erleben zu dürfen.

    
 
Holger Heuber saß bereits mit 5 Jahren im Kajak, mit 13 Jahren begann er in der Fränkischen Schweiz mit der Kletterei. Er fliegt Gleitschirm und Drachen und ist begeisterter Ski- und Wildwasser-Kajakfahrer.

Holgers große Leidenschaft sind Expeditionen und Reisen in die entferntesten Ecken dieser Erde. Ständig ist er auf der Suche nach neuen Zielen. "By Fair Means" lautet hier sein Dogma, d.h. nicht nur bei der Besteigung des Berges sondern auch während des Weges dorthin wird auf technischen Hilfsmittel, wie Wasserflugzeug, Helikopter, Träger usw. weitgehend verzichtet.

    
 
Im Frühjahr 2013 war Holger Heuber zusammen mit Stefan Glowacz und Kurt Albert Hauptdarsteller im Kinofilm Jäger des Augenblicks.

Verlosung: In der Pause werden Sachpreise von Globetrotter Ausrüstung Köln und Wanderführer vom Bergverlag Rother verlost.

Dieser Vortrag gehört zur Highlight-Serie in Zusammenarbeit mit Globetrotter Ausrüstung Köln.

    
 
Kartenvorverkauf: bei Globetrotter Ausrüstung Köln im Olivandenhof und auf unserer Webseite (Versand per Post).

[ab]

[ 02 ]  Ana Tiripa ist erneut Deutsche Meisterin
    
 
Trotz einer langwierigen Verletzung gelang es Ana Tiripa vom Kölner Alpenverein, auf dem letzten Deutschen Leadcup am 5. Oktober in Würzburg, ihren Titel als Deutsche Meisterin im Sportklettern bei den Damen zu verteidigen.

Da sie am Anfang des Jahres bereits zwei der vier Leadwettkämpfe für sich entscheiden konnte, genügte ihr am Samstag ein zweiter Platz für den Titel. Ihre Vereinskollegin Denise Plück kletterte auf den dritten Platz und holte damit ihr bestes nationales Saisonergebnis.

Der Vorstand gratuliert Ana und Denise zu ihren tollen Leistungen!

Den Tagessieg errang Hannah Bär von der Sektion Schwäbisch Gmünd. Deutscher Meister bei den Herren wurde Sebastian Halenke vor Martin Tekles und Markus Jung aus NRW.

Das Video mit dem Interview von Ana nach dem Wettkampf können Sie sich auf unserer Facebook-Seite ansehen.

Mehr Informationen und den ausführlichen Bericht zum DLC und DJC in Würzburg finden Sie auf www.alpenverein.de.

[kk]

[ 03 ]  Gedenktafel für Robert Bechem
    
 
Am 10. Oktober, drei Jahre nach dem Tod von Robert Bechem, wurde ihm zu Ehren eine Gedenktafel im Effels feierlich enthüllt. Robert wäre am 17. Oktober 80 Jahre alt geworden - dies wurde zum Anlass genommen, die Bronzetafel in der Nähe der Obstwand anzubringen.

Die Bronzetafel ist in einer Gemeinschaftsaktion der Sektionen, die im AKN, dem Arbeitskreis Klettern und Naturschutz Nordeifel organisiert sind, realisiert und von der Bergwacht Nideggen angebracht worden. Sehr froh waren alle Beteiligten darüber, dass die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Düren, die Stadt Nideggen als Eigentümerin, der Geologischer Dienst NRW und die Biostation des Kreises Düren einer Anbringung der Gedenktafel am Effels zugestimmt haben.

Die Enthüllung fand in kleinem Kreise von Freunden durch Fine Bechem statt. Grußworte sprachen die Bürgermeisterin von Nideggen, Margit Göckemeyer und Sebastian Balaresque, Vorsitzender des Landesverbands des DAV in NRW.


Laudatio

    
 
Für Robert Bechem war das Klettern mehr als nur eine Leidenschaft, es war der Mittelpunkt seines Lebens. Die Eifelkiesel bezeichnete er einmal als "seine Kinder".

Als Sechzehnjähriger begann er nach dem zweiten Weltkrieg mit dem Klettern in der Nordeifel. Dort war er bald einer der Haupterschließer extremer Routen. Hier am Effels hat er viele Routen erschlossen und so hat seine Gedenktafel hier einen guten Platz gefunden.

In den Alpen gelangen ihm schon sehr früh große Kletterfahrten, wie zum Beispiel die Livanos-Verschneidung an der Cima Su Alto und die direkte Nordwand der Großen Zinne. Die Dolomiten waren sein Hauptbetätigungsfeld. Der belgische Kletterstar Claudio Barbier wurde bald auf ihn aufmerksam. Die beiden kletterten unter anderem den Bonattipfeiler am Petit Dru. Von den namhaften Touren ließ Robert nur wenige aus, sodass er bald zur Elite der deutschen Bergsteiger zählte. 1967 verfasste er den ersten Eifel-Kletterführer, zehn Jahre später folgte die zweite Auflage.

    
 
Mitte der 70er war die Zeit, in der in der Eifel das so genannte Rotpunkt-Klettern einsetzte. Robert bildete mit Ludwig Sauerland eine schlagkräftige Seilschaft, die sich mit großem Erfolg darum bemühte, die alten extremen Kletterwege frei, d.h. ohne Hakenhilfe, zu klettern. Die meisten der "jungen Wilden", die später die Schwierigkeitsskala auch in der Nordeifel sprengten, traten zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Erscheinung. Eine Ausnahme waren der geniale Martin Speis und sein damaliger Kletterpartner Stefan Köhler. Mit dieser Seilschaft lieferten sich Robert und Ludwig einen harten aber fairen Wettbewerb.

Robert war aber nicht nur Kletterer - im Beruf war er leitender Angestellter eines Aachener Unternehmens. Er war auch ein erfolgreicher Langstreckenläufer, der seine Trainingseinheiten akribisch plante. Als echter kölsche Jung sympathisierte er mit dem 1. FC, dessen Spiele er in den letzten Jahren allerdings mit wenig Freude verfolgte.

Etwa ab dem Jahr 1985 folgte eine alpine Spätphase, während der Robert noch ganz große Westalpenrouten, wie der Trachselpfeiler am Scheidegg-Wetterhorn, die Amerikanische Direkte am Petit Dru und als Höhepunkt der Walkerpfeiler an den Grandes Jorasses gelangen. Er bezwang ferner die Gipfel von Mount Kenia und Kilimandscharo und umrundete in Tibet den Kailash.

    
 
In seinen letzten Lebensjahren besuchte er vornehmlich Sportklettergebiete überall auf der Welt, wobei die Insel Kalymnos sein Lieblingsziel wurde. Mit über 60 Jahren war Robert aber auch in der Sportkletterszene der Eifel weiter präsent. So punktete er im Vorstieg noch Wege des 9. Grades, zum Beispiel an der Christinenley die Routen "Christinenkante", "Nur für Honks" und "Muschkante". Mit der ersten Begehung von "Fürst der Finsternis" (9), am vierten Hinkelstein konnte er schließlich einen weiteren Markstein seiner langjährigen Erschließertätigkeit setzen.

Nach der Diagnose seines Krebsleidens folgte eine Zeit zwischen Hoffen und Bangen, in der Robert um jeden Tag, der ihm noch vergönnt war, tapfer kämpfte. Auch die Chemotherapie konnte ihn nicht daran hindern, Tag für Tag in seinen geliebten Eifelfelsen klettern zu gehen. Acht Wochen vor seinem Tod, äußerlich bereits gezeichnet von seiner schweren Krankheit, war er in der Kletterhalle noch immer im siebten Grad unterwegs.

Robert Bechem hat uns am 21. Mai 2010 für immer verlassen. Wir wollen sein Andenken bewahren.


Die Laudatio wurde in Teilen aus seinem Nachruf entnommen, den Ludwig Sauerland 2010 dankenswerterweise für ihn verfasst hatte.

[kk]

[ 04 ]  Neues aus dem Vorstand
    
 
Anfang Oktober hat Frau Andrea Dörschug ihre Tätigkeit als neue Mitarbeiterin für den Empfang in der Geschäftsstelle aufgenommen.

Sie wird derzeit von Frau Gerda Szewczyk eingearbeitet und soll ab November deren Nachfolge antreten.

Frau Dörschug arbeitet in Teilzeit für unsere Sektion. Sie übernimmt später alle Aufgaben von Frau Szewczyk, die in ihren wohlverdienten Ruhestand geht.

Der Vorstand wünscht Frau Dörschug einen guten Einstieg in ihren neuen Job!


Helferinnen und Helfer gesucht

    
 
Die Modernisierungsarbeiten auf dem Kölner Hauses gehen in die letzte Runde. Für die Endreinigung und Inbetriebnahme hat die Sektion zur Unterstützung der neuen Hüttenwirtsleute zwei Arbeitseinsätze geplant, zu denen wir noch Helfer/innen suchen:

27.10.-02.11.: Endreinigung (Zimmer, Flure, DAV-Zimmer, Büro)

17.11.-23.11.: Betriebsvorbereitung (Zimmer/Lager einrichten, Küche einräumen)

Jeweils werden vier bis sechs Helfer gesucht. Die An- und Abreise erfolgt jeweils sonntags mit dem Sektionsbus. Als Unterkunft in Serfaus dient das Haus Enzian. Die Kosten für die gemeinsame An- und Abfahrt, Übernachtung und Verpflegung übernimmt die Sektion.

Wenn Sie mitmachen wollen, dann wenden Sie sich bitte an Fritz Rodenhäuser.

Den Baufortschritt können Sie auf der Webseite des Kölner Hauses über das Bautagebuch von Walter Kerscher verfolgen.

[kk]

[ 05 ]  Mitgliedervorteile bei unseren Partnern
Auf unserer Webseite gibt es im Bereich "Service" die Seite Mitgliedervorteile bei unseren Partnern. Dort finden Sie alle Firmen, die Rabatte und Ermäßigungen für unsere Mitglieder einräumen.


    
 
Neu ist dort die Firma Pixum - Immer die schönsten Bilder, die vor allem bekannt für ihre Fotobücher ist. Über den dortigen Link kommt man auf die landing page, die eigens für die Mitglieder unserer Sektion eingerichtet wurde. Dort erhalten Sie entweder zehn Prozent Rabatt auf alle Produkte (Abzüge, Poster, Kalender, Grußkarten, Fotogeschenke etc.) oder einmalig einen Rabatt von 14,99 Euro auf ein Pixum-Fotobuch. Eine Kombination beider Rabatte ist nicht möglich.


    
 
Der zweite Neuzugang ist die Firma AMICAL alpin - Gemeinsam unterwegs, die Trekkingagentur, die von Ralf Dujmovits gegründet wurde. Seit Jahren ist sie bekannt als Anbieter von alpinen Touren, Trekkingreisen und Expeditionen. Unseren Mitgliedern werden 15 Prozent Rabatt bei Einkauf von Material und 30 Euro, 50 Euro oder 80 Euro Rabatt auf Alpintouren, Trekkings oder Expeditionen einmal pro Kalenderjahr eingeräumt (auf das Programm 2014).


Schauen Sie einfach auf unserer Partnerseite vorbei: In Rubriken wie Ausrüster, Dienstleister oder Kletterhallen findet sich bestimmt auch ein interessantes Angebot für Sie.

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[ 06 ]  Alpenvereinsjahrbuch Berg 2014
    
 
256 Seiten erstklassige Reportagen, Porträts und Interviews mit großartigen Bildern zu den angesagten Themen aus der großen Welt der Berge und des Bergsports:

Mit dem wachsenden Erschließungsdruck auf die Alpen steht ein ebenso aktuelles wie brisantes Thema im Mittelpunkt. Der Hunger nach profitabler, regenerativer Energie, die Aufrüstungsspirale der Skidestinationen und die ungelöste Verkehrsproblematik führen zu massiven Eingriffen in Naturräume, die sich dabei mehr und mehr in Industriezonen zu verwandeln drohen. Wegschauen gilt nicht. Deswegen bringt BergFokus die Fakten auf den Tisch.

Hinschauen lohnt sich: Mit dem Hochschwab, diesem "ursteirischen Gebirge", lädt das Gebietsthema BergWelten - passend zur beiliegenden AV-Karte - ein, eine der zauberhaftesten Bergregionen am Ostrand der Alpen zu entdecken.

Die Rubrik BergSteigen bringt unter anderem die große Chronik der internationalen Highlights und regt eine Diskussion darüber an, ob wir im Zeitalter von Social Media neue Regeln brauchen, um über unseren Sport zu reden. Damit korrespondiert die provokante Frage "Was ist eine Nachricht wert?" des Themenschwerpunkts Bergsteigen und Medien in der Rubrik BergKultur.

Ein großes Wissens-Update zum Thema Lawinenkunde bringt die Rubrik BergWissen, darüber hinaus philosophiert sie über die Frage, ob wir trotz oder wegen des damit verbundenen Risikos in die Berge gehen und regt am Beispiel launiger Selbstversuche an, öfter mal mit Bus, Bahn und Pedelec in die Berge zu reisen.

BergMenschen bietet Raum für ungewöhnliche Begegnungen, wie zum Beispiel mit der japanischen Extrembergsteigerin Kei Taniguchi - der einzigen Frau, die bislang mit dem Piolet d’Or ausgezeichnet wurde.

Alpenvereinsjahrbuch BERG 2014: 256 Seiten, 230 farbige Abbildungen, 17,80 Euro

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[ 07 ]  Interview mit Holger Heuber
    
 
Holger, du warst der beste Freund von Kurt Albert. Wie und wann hast du ihn kennengelernt?

Ich kannte Kurt seit über 30 Jahren, wir haben uns Ende der 70er Jahre in der Fränkischen Schweiz kennengelernt. Während wir alle mit Bundhosen und schweren Bergschuhen ausgerüstet zum Fels pilgerten, hatte er bereits die ersten EBs (Reibungskletterschuhe) und Magnesium statt Trittleitern.

Was war Kurt für ein Mensch, was zeichnete ihn so aus?

Kurt war, auch wenn er seine Ziele ernsthaft verfolgte, immer locker, nie verbissen. Er brachte uns ständig zum Lachen, ihm saß ein fränkischer Schalk im Nacken. Kurt Albert wurde nicht nur mit seinen Kletterleistungen berühmt - er hatte Charakter.

    
 
Was ging dir durch den Kopf, als du von Kurts Kletterunfall gehört hast bzw. wie hast du davon erfahren?

Ich war gerade zum Training für die Roraima Expedition zum Rissklettern in den USA, als mich der Anruf von Stefan Glowacz erreichte. Im ersten Augenblick zog es mir einfach den Boden unter den Füßen weg, ich konnte es nicht glauben, dass so etwas gerade Kurt passiert ist. Er war im Alltag häufig etwas chaotisch, ja man könnte sagen er hat diesen Lebensstiel zelebriert wie kein Zweiter. Ganz anders am Fels, hier war er die Zuverlässigkeit in Person, extrem erfahren und risikobewusst.

Stefan Glowacz, Kurt Albert und du seid ein eingespieltes Team gewesen. Wirst du zukünftig mit Stefan wieder "by fair means" unterwegs sein oder ist dieses Kapitel für dich jetzt abgeschlossen?

Kurz nach dem Unfall war ich nahe dran alles hinzuschmeißen; man fragt sich warum, stellt alles in Frage. Inzwischen ist mir klar, dass Bergsteigen nicht nur Kurts Leben, sondern auch mein eigenes Leben nachhaltig geprägt hat. Ich gehe sicher weiterhin mit Stefan auf Reisen und Expeditionen, wir haben noch viele Ideen und Pläne; es kommen neue Kletterpartner dazu, aber Kurt begleitet uns immer in unseren Gedanken. Das klingt ziemlich pathetisch, ist aber so.

Im Kinofilm "Jäger des Augenblicks", der in diesem Frühjahr in den Kinos lief, können die Zuschauer euer letztes gemeinsames Abenteuer erleben. War es selbstverständlich, das ihr nach Kurts Tod noch mal hinfliegen würdet um euer Projekt zu vollenden?

    
 
Wie schon erklärt, war es nicht selbstverständlich. Stefan und ich haben lange diskutiert, ob wir das machen sollen, auch das wird Thema dieses Vortrages sein.

Wie kam dir der Gedanke über Kurt einen Vortrag zu machen und was bekommt der Besucher in deinen Vortrag "Kurt Albert und das Leben" zu sehen?

Ehrlich gesagt war das nicht meine Idee. Ich wurde gefragt ob ich zur Abschiedsfeier von Kurt einen kurzen Vortrag über sein Leben halten könne. Nach dem Vortrag haben mich viele Kletterer, unter anderen Jerry Moffat und Alexander Huber, gebeten, diesen Vortrag noch zu anderen Gelegenheiten zu zeigen. Ich habe das Ganze dann weiter ausgebaut und so ist der Vortrag entstanden. Er ist ein sehr persönlicher Blick auf einen genialen Kletterer und Visionär, einen Menschen, der sich vor allem durch seine Lebensfreude und seinen Humor ausgezeichnet hat. Er beginnt in den 70er Jahren in der Sächsischen und Fränkischen Schweiz und führt von dort über den Roten Punkt hinaus in die Welt.

Wir danken dir für das Interview und freuen uns auf deinen Vortrag am 18. Oktober in Köln.

Das Interview führte Andreas Borchert.

[ab]

[ 08 ]  Lesung mit Peter Brunnert in der Kletterfabrik
    
 
Am 8. November veranstaltet die Kletterfabrik Köln eine Lesung mit dem bekannten Alpinautor. Peter Brunnert wurde 1957 im niedersächsischen Hildesheim geboren. Das liegt ziemlich genau zwischen dem Harz im Süden und der Zuckerrübensteppe im Norden, die sich dann bis zum Polarkreis fortsetzt, ohne dass man auf richtige Berge stößt.

Mit 15 kommt er auf die Idee, Bergsteiger werden zu wollen. Das kann eigentlich nicht gut gehen. Ist es auch nicht. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass das meiste schief ging, was er versuchte. Nur mit Mühe überlebt er die ersten Jahre. Und auch sein weiterer Werdegang ist voller Pleiten, Pech und Pannen.

Seine bei Panico erschienenen Bücher, die in der Kletterszene mittlerweile Kultstatus erlangt haben, enthalten neben Selbstverstümmelungs-Grotesken und Hippie-Abenteuern aus den Siebzigern auch zahlreiche Glossen und Satiren, bei denen so ziemlich alle ihr Fett wegbekommen: Boulderer, Radlerhosenträger, Profis, Schnupperkurse und Hardcore-Sachsen. Genau jenen und ihren skurrilen Bräuchen hat Peter Brunnert mit seinem Buch "Die spinnen, die Sachsen!" ein Denkmal gesetzt.

    
 
In seinen satirischen Seitenhieben auf unsere Warnwesten-Vollkaskogesellschaft und die Schnupperkurs-Mafia geht Brunnert tiefgründigen Fragen nach: Ist Bergsteigen mehr als Sport? Oder einfach nur bekloppt? Was kann dabei so alles schiefgehen? Und was hat das alles mit Reinhold Messner zu tun?

Peter Brunnert hat inzwischen seinen Bürojob an den Nagel gehängt und lebt und arbeitet als Autor in seiner Heimatstadt Hildesheim. Zum Klettern geht er immer noch und das, obwohl sich seine Meinung dazu in all den Jahren nicht verändert hat: "Es ist absurd und gefährlich - aber ich kann nun mal nicht anders."

Man darf also einen höchst unterhaltsamen Abend erwarten.

Peter Brunnert: Klettern ist säxy!, Freitag, 8. November, 20:30 Uhr, Kletterfabrik Köln, Eintritt 5 Euro.

[kk]

[ 09 ]  Veranstaltungen bei Globetrotter
Globetrotter Ausrüstung Köln zeigt in diesem Herbst wieder ein abwechslungsreiches Programm an Veranstaltungen und Vorträgen im Olivandenhof. Höhepunkt bildet dabei die GlobeWelt am 9. und 10. November.

17. Oktober: Die Anden stets im Blick - Trekking in Chile
    
 
Chile lockt mit über 4.300 Wanderkilometern in kontrastreicher Landschaft. Nach kurzer Einführung nimmt Sie der Fernreisen-Experte Patrick Kleinkorres mit packenden Fotos auf eine atemberaubende Trekking-Tour durch die Atacama-Wüste in Nordchile mit. Chilenischer Wein zum Vortrag rundet den Abend ab.

30. Oktober: Weltreise mit Kind
"Ja klar, das geht!", ist ihre Antwort, wenn sie gefragt werden, ob man mit Kindern, auch mit schulpflichtigen, so lange und so weit wegfahren kann. Familie Calvin ist der Reiselust schon dreimal gefolgt: 6 Monate Südostasien, 5 Monate Sri Lanka und derzeit 4 Monate Burma und Malaysia. Mit dem Vortrag möchte sie Ihre Reiselust wecken und ungeahnte Perspektiven eröffnen.

6. November: Burma - Goldenes Land Dirk Bleyer
    
 
Gold verleiht Objekten einen wundersamen Glanz. So leuchtet der kleine Staat Burma (Myanmar) mit seinen unzähligen, goldüberzogenen Buddhastatuen, Pagoden und Tempeldächern wie ein Märchenreich. In berührenden Fotobegegnungen porträtiert Dirk Bleyer nicht nur exotische Landschaften, sondern vor allem die "einfachen" Menschen Burmas.

13. November: Bikebergsteigen - Harald Philipp
Mountainbiking als Bergsport - wie kommt man auf die Idee, sein Fahrrad auf Gipfel zu tragen um auf steilen Pfaden abzufahren? In seinem Vortrag erklärt Harald Philipp die Faszination des Bikebergsteigens. Haralds Biografie und sein Leben als Profi-Gustobiker wird mit viel Ironie und Lebensfreude vermittelt. "Bikebergsteigen" zeigt eine moderne Perspektive auf den Bergsport.

Beginn: jeweils 20:30 Uhr (Einlass: 20:15 Uhr), Ort: Olivandenhof.
VVK GlobetrotterCard-Inhaber: 8 Euro, VVK: 10 Euro, Abendkasse: 12 Euro.


GlobeWelt 2013 am 9. und 10. November
    
 
In diesem Jahr steigt die vierte Auflage des Reise- und Outdoorfestivals GlobeWelt. Während der Veranstaltung informieren zahlreiche Hersteller über die neuesten Produkte und stehen zum Fachsimpeln bereit. Von Erster Hilfe bis Slackline - kostenlose Workshops vermitteln Tipps und Tricks für Ihr nächstes Abenteuer. Wagemutige schwingen beim GlobeSwing wie Tarzan quer durch die Rotunde von Europas größtem Outdoor-Store. Schneidern Sie ein Regencape aus Gore-Tex®. Der kanadische Bekleidungsspezialist Arc´teryx zeigt, wie es geht. Erleben Sie Greifvögel hautnah und seien Sie bei der Greifvogelschau der Falknerei Cologne live dabei!

Neugierige können u.a. den Vortrag von Herbert Feuerstein, Reisen und andere Katastrophen, am 10. November, 18:00 Uhr, besuchen. Der bekannte Journalist und Entertainer berichtet an dem Leseabend von seinen Abenteuern mit Ausschnitten aus seinen drei Reisebüchern und neun Reisefilmen. Eine satirische Rückschau auf vier Jahrzehnte Reiselust! Der Vortrag findet im Rautenstrauch-Joest-Museum statt, keine zwei Minuten von der Filiale entfernt. Karten in der Filiale (VVK GlobetrotterCard-Inhaber: 8 Euro, VVK: 10 Euro, Abendkasse: 12 Euro).

[ka]

[ 10 ]  Grenzgang: Reinhold Messner - Leben am Limit
    
 
Seine Karriere als erfolgreichster Bergsteiger der Welt beginnt bereits im Kindergartenalter: In Begleitung seines Vaters besteigt Reinhold Messner als Fünfjähriger seinen ersten Dreitausender. Es folgt ein unfassbarer Weltrekord nach dem anderen: Als erster Mensch besteigt er alle 14 Achttausender, steht auf 3.500 Gipfeln, macht 100 Erstbegehungen und durchquert die größten Eis- und Sandwüsten der Welt.

"Ich gehe freiwillig in die Hölle", kommentiert er lapidar seine seitenlange Erfolgsliste. Keiner ist so oft an sein Limit gegangen wie er, seine Biographie ist weltweit einzigartig. Was beflügelt solch einen Erfolgsmenschen? Woher schöpft Messner seine Kraft und die Fantasie, sich immer wieder neu zu erfinden? In seiner Show gibt Reinhold Messner Antworten auf diese Fragen, präsentiert auf Großleinwand Fotos und Filmsequenzen über seine Expeditionen, spricht über seine Heimat, seine Familie, über Freundschaft und Egoismus, über bürgerliche Moral und über seinen Instinkt, immer das Richtige zu tun.

Aber Messner erzählt auch von Abenteurern und Expeditionen, die ihn persönlich bewegen. In Ernest Shekleton sieht er einen Helden, in Mallory und Irvine zwei kühne und unerschrockene Grenzgänger. Seine Fülle an Erfahrungen, sein Ausreizen menschlicher Leidens- und Leistungsfähigkeit, seine ehrliche Anteilnahme am Leben der Bergvölker und schließlich auch sein soziales und politisches Engagement zeichnen diese sehr persönliche Live-Reportage aus. Erleben Sie den Menschen und Grenzgänger Reinhold Messner, den berühmtesten Abenteurer und Bergsteiger unserer Zeit.

Reinhold Messner - Leben am Limit
Köln, Theater im Tanzbrunnen, 2. November, 19 Uhr
Düsseldorf, Capitol Theater, 3. November, 15 Uhr


Weitere Veranstaltungen:
13.10.13 SEENOMADEN, Köln, Rautenstrauch-Joest-Museum, 11 Uhr
13.10.13 HAWAII, Köln, Rautenstrauch-Joest-Museum, 15:30 Uhr
03.11.13 MADAGASKAR, Köln, studio dumont, 15 Uhr
03.11.13 AFRIKA - DER SÜDEN, Köln, studio dumont, 18:30 Uhr
10.11.13 EISZEIT, Köln, Cinedom, 11:30 Uhr

DAV-Mitglieder erhalten im Vorverkauf eine Ermäßigung von 2 Euro.

[ta]

[ 11 ]  Kurzmeldungen
    
 
BERGREISEN WELTWEIT 2014: Der neue DAV Summit Club-Katalog ist erschienen und lädt zum Stöbern und Planen Ihrer nächsten Reise ein. Profitieren Sie auch in diesem Jahr wieder vom Frühbucherrabatt in Höhe von 3 Prozent für Abreisetermine ab Januar 2014 - gültig für alle Ihre Buchungen bis zum 30. November (gilt nicht für Sonderangebote und Sektionsreisen). Alle Kunden, die in den letzten 4 Jahren (seit 2010) an einer Reise des DAV Summit Clubs teilgenommen haben, erhalten den neuen Katalog automatisch per Post.


    
 
Rückruf von Wildcountry Rocks: Für die Sicherheit ihrer Kunden, veranlasst die Firma Wildcountry einen sofortigen Rückruf bestimmter Chargen von Classic Rocks und Anodised Rocks. Wenn sie ein Wild Country Klemmkeil der Serien Classic Rocks und/oder Anodised Rocks besitzen, welche nach Januar 2010 geliefert wurden, gehen Sie bitte auf die Rückrufseite und lesen Sie sorgfältig alle Informationen und Anweisungen zur "Identifikation" der betroffenen Produkte durch. Nur so können Sie bestimmen, ob ihr Produkt von dem Rückruf betroffen ist.

[kk]

[ 12 ]  Tipps und Termine
    
 
Am 21. Oktober kommt Norbert Rosing um 20 Uhr nach Köln in das Rautenstrauch-Joest-Museum.
Im Rahmen der Reihe Auf der Suche nach dem wilden Deutschland von NATIONAL GEOGRAPHIC zeigt der Fotograf in seinem Vortrag erstmal auch Bilder aus seinem neuen Buch "Deutschlands wilde Wälder" und erzählt von beeindruckenden Baumveteranen, undurchdringlichen Urwäldern und lichten Birkenhainen. Lassen Sie sich zu unendlich vielen Waldspaziergängen verführen!
Eintritt: 20 Euro, DAV-GlobetrotterCard-Inhaber erhalten 20% Rabatt.


    
 
Vom 23. bis 27. Oktober bietet das 11. Internationales Bergfilm-Festival Tegernsee wieder ein spannendes, abwechslungsreiches Programm. So verspricht Michael Pause, der Direktor des Festivals: "Es finden sich einerseits herrliche Filme, die das zeigen, was die Bergwelt so faszinierend macht - seien es wunderschöne Landschaftsbilder oder sportliche Herausforderungen. Wir legen jedoch auch viel Wert auf Produktionen, die das zwar aufgreifen, es aber gleichzeitig auch kräftig und kritisch durchleuchten."


    
 
Am 28. Oktober kommt Bernd Ritschel um 20:30 Uhr zu Globetrotter Ausrüstung Köln.
Im Rahmen der Reihe Auf der Suche nach dem wilden Deutschland von NATIONAL GEOGRAPHIC zeigt der begeisterte Bergsportler und Naturfotograf in seinem Vortrag "WILDE ALPEN", dass diese Berglandschaft nicht nur wunderschöne touristische und sportliche Erlebnisfelder bietet, sondern auch ein einzigartiges Schutzreservoir für bedrohte Tier- und Pflanzenarten ist.
Eintritt: 20 Euro, DAV-GlobetrotterCard-Inhaber erhalten 20% Rabatt.


    
 
Am 9. Februar findet im Sauerland, in Winterberg bei Möppis Hütte, das erste Skitourentestival des Ausrüsters Sport Spezial aus Aachen statt. Testen kann man dort Skitourenausrüstung von Firmen wie Dynafit, Scarpa, K2, Völkl, Dynastar, Scott und Komperdell. ABS ist mit den Lawinenairbags vor Ort. Über den Tag verteilt finden drei Ortovox-LVS- und zwei Einsteiger-Workshops statt. Garmin stellt die GPS-Uhr Fenix und Actioncamera Virb vor.
Die Anmeldegebühr beträgt 25 Euro.

[kk]

Impressum
Herausgeber: Deutscher Alpenverein, Sektion Rheinland-Köln e.V. (Kölner Alpenverein)
Redaktion: Tobias Aigner [ta], Karsten Althaus [ka], Andreas Borchert [ab], Johanna Brings [jb], Karl-Heinz Kubatschka [kk] (verantwortlich), Sven von Loga [sl], Ulrike Perniok [up], Monika Rech [mr], Peter Rücker [pr] und Karin Spiegel [ks]
Redaktionsschluss für die November-Ausgabe: 20.10.2013
Kontakt: webmaster@dav-koeln.de
Auflage: 16.737 Empfänger

 
 


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14. Februar

Ines Papert
Die Alpinistin
14. März


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