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Newsletter des Kölner Alpenvereins | |
ISSN: 1617-0563 / 116. Ausgabe / 13. Jahrgang / Köln / 10.01.2011
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Kölner Alpenverein wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe. |
Inhalt | |
Service - Kölner Alpenverein | | Mitglieder-Service: http://www.service.dav-koeln.de Veranstaltungen: http://www.n30.dav-koeln.de Twitter: https://twitter.com/dav_koeln
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[ 01 ] AlpinVisionen: ULTRATOUR - 8.000 km weit, 8.000 m hoch | | Am 21. Januar nimmt uns Christian Rottenegger mit auf seine ULTRATOUR: zunächst geht es 8.000 Kilometer weit weg und dann über 8.000 Meter hoch hinauf.
Von Augsburg bis zum Gipfel des Gasherbrum II (8.035 m) - aus eigener Kraft! Kein Flug, keine Zugfahrt, kein Auto, nur das Fahrrad, die eigene Kraft, Selbstdisziplin und der Wille sollten Christian Rottenegger und Andreas Seiler bis zum Ziel in Pakistan bringen: Zum Gipfel des Gasherbrum II im Karakorum.
Innerhalb von nur 94 Radtagen durchquerten die beiden Extremsportler per Fahrrad unter anderem die Türkei, den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisien und die chinesische Provinz Xinjiang. Nun erwartete sie der zweite, deutlich gefährlichere Teil der Ultratour: die Expedition zu einem der 14 höchsten Berge der Welt. Zusammen mit Freunden bauten sie die Lagerkette am Gasherbrum II auf. Alle fühlten sich gut, die Zeichen standen gut, bis das Wetter umschlug.
Unmengen von Neuschnee machten die steilen Flanken des Gasherbrum II zum unkalkulierbaren Risiko. Trotzdem gaben sie nicht auf und riskierten Tag für Tag in den Eismassen des wilden Karakorum-Gebirges ihr Leben.
Der Vortrag in Bild und Video erzählt von den Strapazen eines körperlichen und seelischen Grenzgangs, von der Gewalt der Natur und von Menschen unterschiedlichster Kulturen.
Zum Appetitanregen können Sie sich vorab schon den Video-Trailer zum Vortrag ansehen oder das Interview mit ihm lesen.
http://www.dav-koeln.de/cgi-bin/vortraege.cgi#3 [kk]
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[ 02 ] Gesucht: Verstärkung für die Redaktion der ALPINEWS | | Die ALPINEWS werden derzeit von einem siebenköpfigen Redaktions-Team erstellt. Um die Arbeit auf noch mehr Schultern verteilen zu können, suchen wir ehrenamtliche Unterstützung bei der Recherche und Erstellung der Artikel.
Erfahrungen in der Öffentlichkeitsarbeit wären nützlich, sind aber nicht Voraussetzung. Die Zusammenarbeit innerhalb der Redaktion soll auch weiterhin per E-Mail und über unser Sektions-Portal erfolgen. Dies ermöglicht eine flexible und zeitsparende sowie effiziente Arbeitsweise.
Wenn Sie also Lust haben, bei der Gestaltung der ALPINEWS mitzuwirken, dann wenden Sie sich bitte an Kalle Kubatschka. [kk]
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[ 03 ] Stefan Glowacz gelingt Erstbegehung in Venezuela | | Vor wenigen Wochen brachen Stefan Glowacz und Holger Heuber auf, um zu Ende zu bringen, was sie im Frühjahr - damals noch mit Freund Kurt Albert - begonnen hatten: Eine Erstbegehung an der beeindruckenden La Proa-Wand des Roraima Tepuis, eines über 2.800 Meter hohen Tafelberges in Venezuela.
Sie haben damit beendet, was sie im Frühjahr begonnen hatten, jedoch wegen des schlechten Wetters abbrechen mussten.
Dieses Mal hat es geklappt: Beide meisterten die neue Route Behind the Rainbow und kletterten dabei 16 Seillängen im oberen neunten bis zum zehnten Schwierigkeitsgrad. Das entspricht einer 8b auf der französischen Skala.
Stefan Glowacz stand unter Druck: Das Filmteam, das ihn und Seilpartner Holger Heuber begleitete, die Tatsache, dass sie ihr Ziel ohne ihren tödlich verunglückten Freund Kurt Albert erreichen mussten und der Wunsch, die Expedition nach dem ersten Scheitern erfolgreich zu beenden. All das setzte dem Profikletterer im November vor seiner Abreise nach Venezuela zu. Jetzt erst ist diese Anspannung von ihm abgefallen.
"Behind the Rainbow ist für mich persönlich die perfekte Route. Sie wird nach oben hin immer schwerer, jede Seillänge hat ihren eigenen Charakter und die Kulisse ist absolut beeindruckend. Dieses Abenteuer war für mich einzigartig", sagte Stefan Glowacz nur wenige Stunden nach seinem Erfolg.
Stefan Glowacz kommt im November nach Köln
Am 19. November kommt Stefan Glowacz im Rahmen der AlpinVisionen 2011/12 mit seinem aktuellen Vortrag AM ENDE DER WELT nach Köln. Der Vortrag findet in der Universität Köln statt. Der Kartenvorverkauf dazu startet am 1. Juli.
http://www.dav-koeln.de/cgi-bin/vortraege.cgi#6 http://www.glowacz.de [kk]
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[ 04 ] Zelt-Trekking im Everestgebiet mit dem Kölner Alpenverein | | Die Tourengruppe des Kölner Alpenvereins bietet in Zusammenarbeit mit dem DAV Summit Club eine anspruchsvolle Trekkingtour nach Nepal an. Innerhalb 26 Tagen geht es im Oktober 2011 abseits der bekannten Routen über einsame Pässe ins Khumbu-Gebiet, auf 5.000er-Gipfel (Tamga Peak 5.005 m, Gokyo Ri 5.360 m und Pokalde 5.806 m) und optional auf den Gipfel des Island Peaks (6.189 m).
Die höchste Übernachtung in Zelten liegt dabei auf 5.100 Meter. Natürlich werden auch bekannte Klöster wie Thame, Pangpoche und Tengboche oder die Sherpa-Metropole Namche Bazar angelaufen.
Diese Trekkingtour wurde speziell für den Kölner Alpenverein als Sonderreise individuell zusammengestellt und wird in dieser Form nur über unsere Sektion vom DAV Summit Club angeboten.
Alle weiteren Infos und die detaillierte Beschreibung zur Tour finden Sie in der PDF-Datei.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Andreas Borchert, den Leiter der Tour.
http://www.dav-koeln.de/cgi-bin/gr1.cgi?tg#3147 http://www.dav-koeln.de/pdf/an1009_hisocgn.pdf [kk]
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[ 05 ] Andy Holzer besteigt 6. Seven Summit | | Der blinde Bergsteiger und Kletterer stand am 9. Dezember auf dem Gipfel des 4.897 Meter hohen Mount Vinson - dem höchsten Berg der Antarktis.
Damit ist der Osttiroler seinem Ziel, die Seven Summits zu besteigen, wieder einen Schritt näher gekommen.
Jetzt fehlt dem von Geburt an blinden Bergsteiger nur noch ein Berg, nämlich der Höchste der Sieben, der Mount Everest.
Kalt ist es am Mount Vinson immer. Selbst im antarktischen "Sommer" liegen die Temperaturen dort zwischen -20 und -40 Grad Celsius. Das sind Temperaturen, wie sie auch am Mount Everest herrschen.
Auch die Luft ist auf dem antarktischen Riesen weitaus dünner als auf Bergen mit vergleichbarer Höhe, wie etwa dem Mont Blanc (4.810 m). Am Gipfel des Mount Vinson entspricht der Sauerstoffpartialdruck in etwa dem eines 6.000ers im Himalaya.
Auch wenn der Berg in technischer Hinsicht keine großen Schwierigkeiten bereitet, so bleibt er wegen der zuvor genanten Faktoren eine echte Herausforderung. Von der Anreise ganz zu schweigen. Hier herrschen ebenfalls zwei Extreme vor: extrem aufwendig und extrem teuer!
http://andyholzer.com
Zu Gast bei den AlpinVisionen im Februar
Andy Holzer kommt am 18. Februar nach Köln mit seinem Vortrag THE BLIND CLIMBER - den Sehenden die Augen öffnen: Mit seinen berührenden Erzählungen sowie durch packende Fotos und professionelle Videos von extremen Grenzgängen im steilen Fels, von wilden Tiefschneeabfahrten bis hin zu den sauerstoffarmen Zonen der hohen Berge verblüfft der blinde Bergsteiger das Publikum immer wieder aufs Neue.
Zu diesem Vortrag, der in Zusammenarbeit mit Globetrotter Ausrüstung Köln durchgeführt wird, gibt es einen Kartenvorverkauf: bei Globetrotter im Olivandenhof und online auf unserer Webseite. Eintritt: 10 Euro, Mitglieder: 6 Euro, Kinder/Jugendliche 3 Euro.
https://www.dav-koeln.de/cgi-bin/karten_at1.cgi?1
Vorprogramm: Blind Date am Fels
Das besondere Erlebnis verspricht die Dunkel-Lesung mit Jane Höck und Matz Kastning um 18:00 Uhr, direkt vor dem Vortrag. Wie sich Andy Holzer seinen Weg zum Gipfel ertastet und auch im schwierigsten Gelände noch Tritte und Griffe sicher findet, kann das Publikum jetzt eindrucksvoll miterleben.
Die beiden Radiomacher haben den blinden Bergsteiger im vergangenen Sommer mit dem Mikrofon im Fels begleitet und auf einer Trainingstour zur knapp 2.500 Meter hohen "Kleinen Gamswiesenspitze" eindrucksvolles Tonmaterial gesammelt. In der Lesung in einem abgedunkelten Raum, die aus vorgetragenen Reflexionen der Autoren und eingespielten Hörreportagen besteht, erlebt das Publikum hautnah, was es heißt, nur zu hören und nicht zu sehen.
Eintritt Vorprogramm: 5 Euro, DAV-Mitglieder 3 Euro, Kinder/Jugendliche 1,50 Euro. Die Karten sind nur an der Abendkasse erhältlich.
http://www.dav-koeln.de/cgi-bin/vortraege.cgi#4 [kk]
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[ 06 ] Neues vom DAV Summit Club | | Aus den Alpen in die Berge der Welt: Unter diesem Motto hat der DAV Summit Club 2011 Skitouren weltweit aufgelegt. Im März und April starten faszinierende Ski-Erlebnisreisen nach Georgien und Marokko, in die Slowakei oder nach Norwegen. Die Ziele: Georgiens schönster Gipfel, der Kasbek (5.047 m). Im Hohen Atlas lockt der Jebel Toubkal (4.167 m) mit Schneesicherheit unter südlicher Sonne. Am Elbrus (5.642 m) im Kaukasus, auf der Lyngen-Lodge in Norwegen und am Bibelberg Ararat (5.165 m) in der Osttürkei warten unvergessliche Eindrücke. Ein slowakischer Wintertraum ist die Hohe Tatra - mit 20 Gipfeln über 2.400 Metern Höhe ist sie darüber hinaus ein noch wenig bekanntes Skitourengebiet.
Fünf bis sieben Teilnehmer sind ab 26. März mit einem staatlich geprüften Bergführer unterwegs. Acht Tage ab Wien gibt es für 895 Euro. http://www.dav-summit-club.de/detail/reise/Europa_Skitouren/... http://www.dav-summit-club.de/detail/reise/Europa_Skitouren/...
Summit 2011 Nicht vergessen: Bis zum 20. Januar besteht noch Gelegenheit, sich für das 36. Bergsteiger- und Trekkertreffen in Berchtesgaden anzumelden. Summit 2011 bietet vom 21. bis 23. Januar 78 Topvorträge, bunte Länderstände, einen von der Partnerregion Abruzzen ausgerichteten Festabend und die Showbühne mit dem "Rucksackradio" des Bayerischen Rundfunks.
Neu: Erstmals gibt es für Samstag und Sonntag auch Tagestickets zum günstigen Preis von 30 bzw. 20 Euro!
http://www.dav-summit-club.de [sd]
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[ 07 ] Spendenprojekt: mySUMMIT Chimborazo | | Ein Kölner auf dem höchsten Berg der Welt: Nehmen Sie Anteil an der Expedition von Volker Reinsch zum 6.310 Meter hohen Chimborazo und helfen sie dabei gleichzeitig Kölner Kindern.
Es ist immer eine Frage des Bezugspunkts: Gemessen vom Erdmittelpunkt ist der nahe am Äquator gelegene Chimborazo mehr als zwei Kilometer höher als der Mount Everest.
Das Lebensmotto von Volker Reinsch lautet: Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
Heute mit Mitte 30 fühlt er sich als glücklicher Mensch. Aufgrund von Gesundheit, guten Bildungsmöglichkeiten, einer immer unterstützenden Familie, vielen guten Freunden und materiellem Wohlstand hat er viel mehr Möglichkeiten, seine Träume zu verwirklichen, als viele andere Menschen auf dieser Welt. Er möchte jenen Menschen Mut machen, die nicht diese glücklichen Umstände im Leben haben.
An der Stelle kommt das Projekt Pänz vun Kölle von Michael Maier ins Spiel. Reinsch ist schon länger Mitglied in diesem Verein und möchte nun auch aktiv dem Verein helfen, Spenden für die Menschen zu sammeln, die nicht die Chancen hatten, die er selbst erleben durfte. Dabei liegt es sehr nahe, dass er als gebürtiger Kölner die Menschen unterstützt, die am schwächsten sind: unsere Pänz vun Kölle!
Der Verein Pänz vun Kölle unterstützt individuell und unbürokratisch Kinder und Familien, die sich in schwierigen Situationen befinden und verschiedene Einrichtungen in der Kölner Region. Das sind zum Beispiel:
- die Kinder- und Jugendpädagogische Einrichtungen der Stadt Köln KidS - die Kinderklinik Köln, Amsterdamer Strasse - die KfH Kinder- und Jugenddialyse - die Elterninitiative herzkranker Kinder e.V. - der Kinderhospizdienst Rhein-Erft
und viele mehr. Die Aktionen und Projekte der Vereinsarbeit ergeben sich aus den Wunschlisten der Einrichtungen oder durch konkrete Anfragen und Hinweise. Spontane Unterstützungsaktionen, wie die dringend notwendige Anschaffung von Haushaltsgeräten oder ein Zuschuss für medizinische Behandlungskosten sind typische Beispiele. Viele Projekte haben einen fördernden Charakter und sind langfristig angelegt, zum Beispiel die Musik- und Tanzförderung oder das therapeutische Reiten. Dabei wird ein besonderer Wert auf eine möglichst nachhaltige Wirkung gelegt.
Neben der Freude, möchte der Verein die Gesundheit fördern und das Selbstbewusstsein der Kinder stärken. Seine Hilfsaktionen schließen die Geschwister und das familiäre Umfeld der kranken Kinder und Jugendlichen mit ein.
Mit seiner Besteigung des Chimborazo im Januar, bei der der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters die Projektpatenschaft übernommen hat, möchte Volker Reinsch seinen persönlichen Traum wahrmachen und auf das Projekt Pänz vun Kölle aufmerksam machen.
Er bittet Sie, das Projekt durch finanzielle Spenden zu unterstützen. Wenn auch nur einem einzigen Menschen zusätzlich geholfen werden kann - dann hat es sich schon gelohnt!
So können Sie helfen: Jeder gespendete Euro wird ohne jeglichen Abzug für Hilfsprojekte eingesetzt. Spendenquittungen werden durch den Verein "Pänz vun Kölle e.V." ab 100 Euro ausgestellt. Bitte geben Sie bei der Überweisung Ihre Daten mit an.
Überweisen Sie Ihre Spende direkt mit dem Stichwort "mySUMMIT Chimborazo" an: Pänz vun Kölle e.V., c/o Michael Maier, Stichwort: mySUMMIT Chimborazo, Kreissparkasse Köln, BLZ 370 502 99, Spendenkonto 01 37 27 49 58.
Auf der Website von Volker Reinsch haben Sie auch die Möglichkeit über Paypal zu spenden.
http://www.mysummit-spendenprojekt.de/ http://www.paenz-vun-koelle.de [kk]
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[ 08 ] Interview mit Christian Rottenegger | | Christian Rottenegger ist am 21. Januar mit seinem Vortrag Ultratour - 8.000 km weit, 8.000 Meter hoch bei den AlpinVisionen des Kölner Alpenvereins zu Gast. Andreas Borchert führte ein Interview mit ihm:
Christian, bei uns fernab der Alpen bist du noch nicht so bekannt. Kannst du dich bitte kurz vorstellen? Ich bin 39 Jahre alt, gelernter Schreiner, seit vielen Jahren beruflich als Fotograf und noch weitaus länger als Bergsteiger an den höchsten Bergen der Welt unterwegs. Eigentlich trete ich zumindest ein bisschen in die Fußstapfen meines Großvaters Jakob Geiger, mit dem ich schon als Kind jede freie Minute in den Bergen verbracht und so manchen Gipfel mit meinem umgebauten 10-Gang-Fahrrad erreicht habe - richtige Mountainbikes gab es damals noch nicht. Meine erste Diaschau liegt schon fast 20 Jahre zurück. Ich erinnere mich noch gut: Sie fand in der Aula der Grundschule in Bobingen südlich von Augsburg statt, und das Publikum bestand hauptsächlich aus Verwandten, Freunden und Nachbarn. Viel größer ausgelegt und um Klassen besser waren dann schon die Vorträge über meine Cho-Oyu-Expedition 1999 und die Jahre, die ich in Afrika zugebracht habe. Die Multivision "Ultratour" ist meine erste digital projizierte Multivisions-Show. Ich lebe zurzeit mit meiner Freundin Annette Kniffler in der Nähe des Ammersees. Sie ist Journalistin, das ergänzt sich gut. Beispielsweise testen wir gemeinsam Kompakt- und Systemkameras für das Fotofachmagazin ColorFoto und das Technikportal magnus.de.
Bei deiner "Ultratour" bist du von Deutschland mit dem Fahrrad zum Gasherbrum II nach Pakistan gefahren, um ihn dann auch noch zu besteigen. Wie kommt man auf so eine verrückte Idee? Die Idee ist schon entstanden als ich noch ein Kind war und Reinhold Messner immer wieder von "by fair means" sprach. Den endgültigen Ausschlag gab dann die Geschichte vom Schweden Göran Kropp, der zum Mount Everest geradelt ist und ihn dann auch noch ohne künstlichen Sauerstoff bestiegen hat. Das war für mich das ultimative Abenteuer und wirklich "by fair means".
Wie groß war der logistische Aufwand und wie lange dauerte die Vorbereitung? Elf Länder zu durchqueren, darunter problematische Länder, die Einladungen verlangen oder nur Transitvisa ausstellen, das ist schon ein riesiger bürokratischer Aufwand, den man am besten vor der Tour hinter sich bringt. Allerdings ist gerade das nicht einfach, weil zum Beantragen der Visa bei einigen Ländern der genaue Einreisetermin feststehen muss. Außerdem hatten wir kein offenes Ende, wir mussten pünktlich in Pakistan vor Ort sein, weil der Rest der Gruppe mit dem Flugzeug von Deutschland kam. Wir haben ein halbes Jahr vor unserem Start mit der Vorbereitung begonnen, das war knapp genug.
Du zeigst in dem Vortrag neben eindrucksvollen Bildaufnahmen auch Videosequenzen, wie funktionierte dabei der Dreh? Das war in der Tat eine der großen Herausforderungen auf der Ultratour, weil wir uns nicht endlos Zeit lassen konnten. Wir hatten einen engen Zeitrahmen. Deshalb gab es eine vereinbarte, wenn auch nicht immer streng eingehaltene Arbeitsteilung: Ich war vor allem für die Fotos zuständig, die meisten Filme stammen von Annette. An besonders interessanten Punkten ist sie mit dem Jeep vorausgefahren, um schon vorab optimale Standpunkte und Einstellungen zu suchen. Letztlich sind so wohl auch die besten und die für den Vortrag entscheidenden Videosequenzen entstanden.
Was waren die größten Schwierigkeiten bei der Tour, und hattest Du jemals den Gedanken aufzugeben? Weil wir im Winter unterwegs waren, wir sind am 1. Februar in Augsburg gestartet, hatten wir lange mit der Kälte, dem Wetter und den Straßenverhältnissen zu kämpfen. Glücklicherweise mussten wir nur in Anatolien einige Tage abwarten, bis die schneebedeckten Straßen wieder befahrbar waren. Ab Turkmenistan kamen dann die Hitze und das Problem mit dem Essen. Oft gab es nur Fleisch, und von dem wurden wir nicht nur einmal krank. Außerdem hatte ich einen wunden Hintern und am Schluss richtig üble Schmerzen beim Aufsteigen am Morgen. Da fragt man sich schon manchmal, was man eigentlich tut.
Was für eine Art von Vortrag erwartet die Besucher und welche Technik bringst du mit? Der Vortrag ist eine Mischung aus Bildern und Videos, aus live gesprochenen und vertonten Passagen, also allen Facetten der modernen Medienwelt. Er ist für die Großprojektion ausgelegt, theoretisch könnten wir ein 15 Meter breites oder sogar noch größeres Bild ausleuchten, wenn der Saal das zuließe. Wir verwenden einen 3-Chip-DLP-Projektor mit 7000 Ansi-Lumen, der eine herausragende Bildqualität liefert - momentan mit das Beste in diesem Bereich.
Was sind deine nächsten Ziele? Da ich die letzte Ultratour knapp 300 Meter vor dem Ziel, dem Gipfel des 8.037 Meter hohen Gasherbrum II, abbrechen musste, starte ich im Frühjahr 2011 einen zweiten Versuch: Dieses Mal geht es mit dem Fahrrad von Deutschland über Russland und Kasachstan nach Tibet, um dort den 8.027 Meter hohen Shisha Pangma mit Ski zu besteigen.
Zum Abschluss noch eine völlig andere Frage. Du bist Mitglied in der elitären DAV-Sektion Berggeist. Diese Sektion hat nur 100 Mitglieder und nimmt nur Leute auf, die sich für den Bergsport verdient gemacht haben. Hier findet man dann auch so namhafte Bergsteiger wie die Huberbuam, den Sicherheitspapst Pit Schubert oder Bergauf-Bergab Moderator Micki Pause. Wie kam es zu deiner Aufnahme in die Sektion? Michael Pause und ich kennen uns schon seit einigen Jahren. Er war es auch, der mich als Vorstand des Alpenclubs Berggeist (AKB) mit meiner Multivision "Ultratour" zu einem AKB-Abend eingeladen hat. Einigen Berggeistern haben der Vortrag und die Geschichte so gefallen, dass sie mich kurz später als neues Mitglied vorgeschlagen und für mich gebürgt haben. Das hat mich sehr gefreut, und noch immer betrachte ich es als große Ehre - nicht nur, weil sehr erfahrene, verdiente Dokumentarfilmer und Bergfotografen zu den Mitgliedern des AKB zählen.
http://www.dav-koeln.de/cgi-bin/vortraege.cgi#3 http://www.christian-rottenegger.de [ab]
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[ 09 ] Buchtipp: Hias Rebitsch - Der Berg ist nicht alles | | Als eine der legendärsten Leistungen des weltbesten Kletterers der 30er und 40er Jahre zählt, dass er 1937 nach einem dramatischen Wettersturz als erster überhaupt lebend aus der Eiger Nordwand zurückkehrte. Hier wird deutlich, dass Hias Rebitsch in jeder Hinsicht eine außergewöhnliche Figur in der Geschichte des Kletterns darstellt.
In diesem Jahr wäre Hias Rebitsch 100 Jahre alt geworden. Der Tyrolia-Verlag nahm das zum Anlass, ihm ein Porträt zu widmen.
Das Buch von Horst Höfler zeichnet ein facettenreiches Bild des vielseitig begabten Ausnahmekletterers. Rebitsch unternahm schwierigste Erstbegehungen in den Alpen, folgte der Einladung zur Expedition zum Nanga Parbat und entdeckte ab Mitte der 50er Jahre als Forscher und Höhenarchäologe bis dahin unbekannte Zeugnisse der Inkakultur in den Anden.
Sowohl eigene Texte Rebitschs als auch Erinnerungen bekannter Berg-Persönlichkeiten an Begegnungen mit ihm geben einen Einblick in ein bewegtes Leben und einen temperamentvollen Geist.
Horst Höfler: Hias Rebitsch - Der Berg ist nicht alles, 264 Seiten, Tyrolia-Verlag, 24,95 Euro
http://www.tyrolia-verlag.at/programm/berge/geschichte/geschichte.htm [yw]
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[ 10 ] Grenzgang: 20 Jahre - Abenteuer extrem | | Sie waren Cowboys, Filmstatisten, Anstreicher und Holzfäller - und sie büxten schon als Schuljungen zu tollkühnen Touren aus. Axel Brümmer und Peter Glöckner geraten nicht zufällig an ihre Grenzen, sie suchen sie förmlich. Furchtlos radeln sie in den Bürgerkrieg der nordostindischen Bundesstaaten, segeln auf einem historischen Viermaster durch den Atlantik, schippern in einem zerbrechlichen Faltboot einen unbekannten Nebenfluss des Amazonas hinab und klettern an gefährlichen Wänden rund um den Globus.
Mit Witz und Anpassungsvermögen manövrieren sich die beiden durch extreme und bizarre Situationen: Sie treffen auf Könige und Voodoozauberer, schlürfen Mate mit argentinischen Gauchos, geraten mehrfach in Schusswechsel und einmal in dramatische Seenot. Bevor sie zu neuen Abenteuern aufbrechen, ziehen die notorischen Weltenbummler eine unvergessliche Bilanz.
Köln, Alte Feuerwache, 23. Januar, 18.30 Uhr
Weitere Veranstaltungen: 16.01.11 KALAHARI, Köln, Rautenstrauch-Joest Museum, 14 Uhr 16.01.11 TIEF IN AFRIKA, Köln, Rautenstrauch-Joest Museum, 17.30 Uhr 23.01.11 ABENTEUER OZEAN, Aachen, Cineplex, 11.30 Uhr 23.01.11 AMAZONAS, Köln, Alte Feuerwache, 15 Uhr 30.01.11 BALKAN - ORIENT, Köln, studio dumont, 15 Uhr 30.01.11 CUBA LIBRE, Köln, studio dumont, 18.30 Uhr
DAV-Mitglieder erhalten im Vorverkauf eine Ermäßigung. http://www.grenzgang.de [ta]
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[ 11 ] Veranstaltungen bei Globetrotter Ausrüstung | | Oman - Island: Am 2. Februar berichtet der Autor und Abenteurer Erik Peters von seiner jüngsten Reise, die ihn und seinen Freund Carsten Jung mit den Motorrädern auf 28.000 Kilometern durch insgesamt 23 Länder führte.
Der Oman und Island - gegensätzlicher können zwei Länder sowohl in landschaftlicher als auch kultureller Hinsicht kaum sein. Da ist der mystische Zauber von 1001 Nacht, goldener Wüstensand, sattgrüne Palmenhaine und der Duft von Weihrauch in den engen Gassen der Souks. Geschichtsträchtige Orte mit majestätischen Festungen aus einer Zeit, als Gewürze zu den wertvollsten Handelsgütern gehörten und der Seeweg von Europa nach Indien hart umkämpft war.
Als krasses Gegenstück dazu die Feuerinsel Island, hoch oben im sturmgepeitschten Nordatlantik gelegen. Vulkane, Gletscher und Geysire - wilde Urkräfte der Natur, die eindrucksvoll ihre Macht demonstrieren und das Gefühl vermitteln, Millionen Jahre zurück in die Schöpfungsgeschichte versetzt zu werden. Die landschaftlichen Highlights machen diese Reise neben den kulturellen Gegensätzen und natürlich den Begegnungen mit den Menschen zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Globetrotter Ausrüstung, Olivandenhof, 02.02.11, 20:30 Uhr http://www.oman-island.de
Weitere Veranstaltungen: 19.01.11 AUF DEN SPUREN DER SIOUX mit Dr. Dirk Rohrbach
http://www.globetrotter.de/de/filialen/koeln/events [kk]
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Impressum | | Herausgeber: Deutscher Alpenverein, Sektion Rheinland-Köln e.V. (Kölner Alpenverein) Redaktion: Tobias Aigner [ta], Andreas Borchert [ab], Clemens Brochhaus [cb], Silke Dunkel [sd], Eva Jouaux [ej], Karl-Heinz Kubatschka [kk] (verantwortlich), Ulrike Perniok [up], Monika Rech [mr], Karin Spiegel [ks], Yvonne Wankerl [yw] Kontakt: webmaster@dav-koeln.de Auflage: 13.300 Empfänger
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Helmut Achatz Eagle Wings 17. Januar
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Stephan Schulz Südtirol und Dolomiten 14. Februar
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Ines Papert Die Alpinistin 14. März
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